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Sonntag, 9. Juni 2013
Zeiten des Wartens
Am Sonntag, 9. Jun 2013
Wenn ich mir meine kleine Tochter so ansehe, welche beinahe einen Nervenzusammenbruch bekommt wenn sie sich eine Zeitlang mit sich selbst beschäftigen soll steigt in mir ein Gefühl der Unsicherheit auf. Ist es seine Frage der Erziehung oder eine Frage des Charakters ob sich ein Mensch mit sich selbst auseinander setzen kann?
Die Zeit in der wir leben gibt uns wenig Raum für dererlei. Wir sind mit Informationen überfrachtet, suchen ständig nach Unterhaltung, Zerstreuung, Ablenkung. Gefühle wie Trauer, Frust, Ärger, Enttäuschung und Angst haben in unserer Spaßgesellschaft keinen Platz mehr. Emotionen werden pathologisiert – nach dem neuesten Diagnoseschema kann man bereits nach einer 3 wöchigen Trauerphase eine Depression diagnostizieren. Es bleibt keine Zeit mehr zu trauern und sich mit Verlustgefühlen und Schmerzvollem auseinader zu setztn. Wir haben gelernt unsere Wünsche und Bedürfnisse sofort zu befriedigen – wir glauben wir können dies in jedem Bereich unseres Lebens tun! Das Warten “auf etwas” fällt immer schwerer – ich nehme mich hier selbst nicht aus! Ich bin ein Mensch dem es extrem schwer fällt auf etwas zu warten! Es soll schnell gehen, ständig etwas passieren, das Leben soll sich drehen und die Möglichkeiten sollen sich “auftun”. Die Realität sieht jedoch anders aus! Es gibt Zeiten in denen es um nichts anderes geht als “nichts zu tun”! Ich erfuhr in der 23 Schwangerschaftswoche, dass meine Tochter ein schwere organische Fehlbildung hatte. Wir gingen von Arzt zu Arzt und erhielten keine klare Prognose. Die Schwangerschaft wurde zu einer Zeit des wartens…zu einer Zeit der Ungewissheit, doch ich konnte nichts tun! Einen Tag nach der Geburt folgte eine 5 Stündige OP – danach hieß es wieder warten. Dies war die stillste Zeit in meinem Leben – ich fühlte mich wie in Zeitlupe und die Zeit tat das, worüber der Mensch seit jahrtausenden spricht! Sie heilte – sie heilte die Wunden meiner Tochter und ich bin in der glücklichen Situation heute ein gesundes Kind in die Arme schließen zu können. Wir werden uns im Leben damit befassen müssen, dass wir nicht alle Entscheidungen in unserem Leben treffen können! So verwöhnt wir auch durch unseren materiellen Wochlstand und unsere medizinischen Errungenschaften sind! Die letzte Entscheidung im Leben treffen nicht wir! Ich spreche hier nicht nur von unserem eigenen Leben sondern vor allem vom Leben unserer Lieben – es liegt nicht in unseren Händen! Wäre meine Tochter vor zwanzig Jahren in Österreich zur Welt gekommen ware sie gestorben, ware meine Tochter vor 3,5 Jahren in Afrika zur Welt gekommen ware sie ebenfalls nicht am Leben. So viele Mütter müssen jeden Tag den Verlust ihrer Kinder ertragen – ein Gefühl welches wir uns aufgrund unseres Wohlstandes nicht leisten wollen! Haben wir uns den Wunsch nach einem Kind erfüllt werden sie zu Prestigeprojekten und Aushängeschildern unserer Selbst.
Ich bin von Herzen dankbar, dass ich meine Tochter bei mir haben darf! Alles andere wird nebensächlich!
Die Zeit in der wir leben gibt uns wenig Raum für dererlei. Wir sind mit Informationen überfrachtet, suchen ständig nach Unterhaltung, Zerstreuung, Ablenkung. Gefühle wie Trauer, Frust, Ärger, Enttäuschung und Angst haben in unserer Spaßgesellschaft keinen Platz mehr. Emotionen werden pathologisiert – nach dem neuesten Diagnoseschema kann man bereits nach einer 3 wöchigen Trauerphase eine Depression diagnostizieren. Es bleibt keine Zeit mehr zu trauern und sich mit Verlustgefühlen und Schmerzvollem auseinader zu setztn. Wir haben gelernt unsere Wünsche und Bedürfnisse sofort zu befriedigen – wir glauben wir können dies in jedem Bereich unseres Lebens tun! Das Warten “auf etwas” fällt immer schwerer – ich nehme mich hier selbst nicht aus! Ich bin ein Mensch dem es extrem schwer fällt auf etwas zu warten! Es soll schnell gehen, ständig etwas passieren, das Leben soll sich drehen und die Möglichkeiten sollen sich “auftun”. Die Realität sieht jedoch anders aus! Es gibt Zeiten in denen es um nichts anderes geht als “nichts zu tun”! Ich erfuhr in der 23 Schwangerschaftswoche, dass meine Tochter ein schwere organische Fehlbildung hatte. Wir gingen von Arzt zu Arzt und erhielten keine klare Prognose. Die Schwangerschaft wurde zu einer Zeit des wartens…zu einer Zeit der Ungewissheit, doch ich konnte nichts tun! Einen Tag nach der Geburt folgte eine 5 Stündige OP – danach hieß es wieder warten. Dies war die stillste Zeit in meinem Leben – ich fühlte mich wie in Zeitlupe und die Zeit tat das, worüber der Mensch seit jahrtausenden spricht! Sie heilte – sie heilte die Wunden meiner Tochter und ich bin in der glücklichen Situation heute ein gesundes Kind in die Arme schließen zu können. Wir werden uns im Leben damit befassen müssen, dass wir nicht alle Entscheidungen in unserem Leben treffen können! So verwöhnt wir auch durch unseren materiellen Wochlstand und unsere medizinischen Errungenschaften sind! Die letzte Entscheidung im Leben treffen nicht wir! Ich spreche hier nicht nur von unserem eigenen Leben sondern vor allem vom Leben unserer Lieben – es liegt nicht in unseren Händen! Wäre meine Tochter vor zwanzig Jahren in Österreich zur Welt gekommen ware sie gestorben, ware meine Tochter vor 3,5 Jahren in Afrika zur Welt gekommen ware sie ebenfalls nicht am Leben. So viele Mütter müssen jeden Tag den Verlust ihrer Kinder ertragen – ein Gefühl welches wir uns aufgrund unseres Wohlstandes nicht leisten wollen! Haben wir uns den Wunsch nach einem Kind erfüllt werden sie zu Prestigeprojekten und Aushängeschildern unserer Selbst.
Ich bin von Herzen dankbar, dass ich meine Tochter bei mir haben darf! Alles andere wird nebensächlich!
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