Unethisch
so...so lange ist es her. Was hat sich in der Zwischenzeit verändert? Ich bin immer noch jeden Tag mit Arbeitslosigkeit konfrontiert...ich blicke jeden Tag in verzweifelte, traurige Gesichter - stelle mir jeden Tag die Frage "was wird aus der Zukunft dieses Menschen"? In der Zeitung - Berichte über die unhaltbarkeit des Pensionssystems, die Frage nach der eigenen Zukunft, nach der eigenen Pension traue ich mich in meinem Alter garnicht zu stellen...
Und dann noch eine Frage - wie kann es soweit kommen? Wie kann es dazu kommen, dass es Menschen gibt die in unermesslichen Reichtum leben, die sich in exklusiven Urlaubsresorts unter "ihresgleichen" bewegen, sich an ihresgleichen ergötzen uns keine Frage - in jedem Fall unter SICH bleiben. Mit der Gründung neuer Staatsformen, mit der Etablierung eines demokratischen Wahlsystems schien die Herrschaftsform des Adels abgelöst...ist es so? Ist es nicht eine neue Form der Aristokratie die bei Gucci und Versace shoppt, in Mailand und Barbados auf Luxusyachten residiert und Kinder zur Welt bringt die mit Luxus-Schnullern und Wiegenliedern aus den Mündern von 5-sprachigen Nannys ihre ersten Lebensmonate verbringen.
Diese Kinder besuchen eines Tages Elitecolleges und werden die Elitemanager in Elitebanken um mit Unsummen zu hantieren ohne je erfahren zu haben wie es sich anfühlt mit 600 Euro Miete und Essen und LEBEN zu bezahlen... vielleicht regt sich in mir Neid (obwohl ich nicht glaube, meine Zeit mit diesen Menschen verbringen zu wollen - was ich demnach müsste, wenn ich so reich wäre) - oder Missgunst, aber ganz ehrlich, warum TUN wir nichts dagegen? Warum funktionieren diese Systeme? Schon früher wurden sie gestürzt, schon früher gab es Revolten?! Was lässt uns verharren und erstarren. Nein, ich glaube nicht an die Ethik von Managergehältern jenseits von Gut und Böse. Ich glaube auch nicht an die Ethik von Spekulationen über Lebensmittelpreise. Ich glaube aber, dass die Ehrfurcht vor diesen Menschen unangebracht ist! Ich glaube, dass uns Menschlichkeit und Toleranz etwas WERT sein sollte! Und ich glaube, dass es Zeit ist die Augen zu öffnen und zu sehen wohin das Geld fließt! Die Finanzkrise hat eines gezeigt - die Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer. Das verzweifelte Schulterzucken der Politik kaschiert doch nur die Machtlosigkeit gegenüber Lobbyisten - die erstaunlicher weise immer auf der Seite der Reichen stehen... ich glaube nicht, dass wir eine Lobby haben... aber eines haben wir, die MEHRHEIT!

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cassandra_mmviii, Samstag, 21. September 2013, 6:21 PM
Es gibt, egal wie ich es drehe, nur einen Weg: Unabhängigkeit vom "großen" Geld und Aufbau anderer, alternativer Wirtschaftssysteme, die neben dem "großen" existieren.

Ganz ohne das "große" Geld wird es nicht gehen, aber nicht jeder Pups sollte von der Entscheidung irgendwelcher Hochfinanzjongleure abhängig sein.
Nahrung vor Ort kaufen, vioelleicht sogar vorbei an den "großen" Ketten, direkt beim Bauern unter Umgehung des sauteuren Zwischenhandels.
Sportverein statt Fitness-Studio, auf dem Feldweg laufen statt Laufband und so weiter.

Man muß sich von dem Zirkus unabhängig machen, netterweise aufhören zu existieren wird er nicht.

arbeitslos-so-what-the-f, Sonntag, 29. September 2013, 6:40 PM
... so wird es wohl sein... dieses System kritisch zu hinterfragen und eigene, unabhängige Entscheidungen zu treffen ist die größte und einzige Macht die "wir" haben. Ich glaube aber, dass die Fragen noch viel verstärkter und kritischer sein müssen um eine Änderung zu erzielen! I´ll do my best...